Starke Scheite schichtet mir dort
am Rande des Rheins zuhauf!
Hoch und hell lodre die Glut,
die den edlen Leib
des hehresten Helden verzehrt.
Sein Ross führet daher,
dass mit mir dem Recken es folge:
denn des Helden heiligste Ehre zu teilen,
verlangt mein eigener Leib.
Vollbringt Brünnhildes Wunsch!

Wie Sonne lauter strahlt mir sein Licht:
der Reinste war er, der mich verriet,
Die Gattin trügend, treu dem Freunde,
von der eignen Trauten einzig ihm teuer 
schied er sich durch sein Schwert.
Echter als er schwur keiner Eide;
treuer als er hielt keiner Verträge;
lautrer als er liebte kein andrer: 
und doch, alle Eide, alle Verträge,
die treueste Liebe trog keiner wie er! 
Wisst ihr, wie das ward?

O ihr, der Eide ewige Hüter!
Lenkt euren Blick auf mein blühendes Leid:
erschaut eure ewige Schuld!
Meine Klage hör', du hehrster Gott!
Durch seine tapferste Tat,
dir so tauglich erwünscht,
weihtest du den, der sie gewirkt,
dem Fluche, dem du verfieles:
mich musste der Reinste verraten,
dass wissend würde ein Weib!
Weiss ich nun, was dir frommt?
Alles, alles, alles weiss ich,
alles ward mir nun frei!
Auch deine Raben hör' ich rauschen;
mit bang ersehnter Botschaft
send' ich die beiden nun heim.
Ruhe, ruhe, du Gott! 

Mein Erbe nun nehm' ich zu eigen.
Verfluchter Reif! Furchtbarer Ring!
Dein Gold fass' ich und geb' es nun fort.
Der Wassertiefe weise Schwestern,
des Rheines schwimmende Töchter,
euch dank' ich redlichen Rat.
Was ihr begehrt, ich geb' es euch: 
au, meiner Asche nehmt es zu eigen!
Das Feuer, das mich verbrennt,
rein'ge vom Fluche den Ring!
Ihr in der Flut löset ihn auf,
und lauter bewahrt das lichte Gold,
das euch zum Unheil geraubt.

Fliegt heim, ihr Raben!
Raunt es eurem Herren, was hier am Rhein ihr gehört!
An Brünnhildes Felsen fahrt vorbei! 
Der dort noch lodert, weiset Loge nach Walhall! 
Denn der Götter Ende dämmert nun auf.
So werf' ich den Brand in Walhalls prangende Burg.

Grane, mein Ross! Sei mir gegrüsst!
Weisst du auch, mein Freund,
wohin ich dich führe?
Im Feuer leuchtend, liegt dort dein Herr,
Siegfried, mein seliger Held.
Dem Freunde zu folgen, wiehers't du freudig?
Lockt dich zu ihm die lachende Lohe?
Fühl' meine Brust auch, wie sie entbrennt;
helles Feuer das Herz mir erfasst,
ihn zu umschlingen, umschlossen von ihm,
in mächtigster Minne vermählt ihm zu sein!
Heiajaho! Grane! Grüss' deinen Herren!
Siegfried! Siegfried! Sieh!
Selig grüsst dich dein Weib!

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